Garten - Kunst - im Kontext
Freiräume können schön und voller Poesie sein. Manchmal vermögen sie, die Perspektive von der alltäglichen Bezogenheit auf das Poetische, das Spielerische, auf Ideen oder das Transzendentale zu lenken, Raum dafür zu bieten. Besondere Orte und das Besondere im Ort, ansprechende Atmosphären und Raumerfahrungen sind Gegenstand ständigen Bestrebens, ein Ziel, um das man sich in der Gestaltung bemühen kann. In diese Orte lassen sich bildnerische Werke anderer sinnfällig integrieren; Skulpturen in Parks, Gärten und Plätzen haben eine lange Tradition. Genauso gut können aber - über das Arrangement hinausgehend - unter Verwendung gestalterischer Prinzipien und Techniken durch Modellieren, Schneiden, Bildgestaltung, Inhalte eigene Setzungen im Raum erfolgen.
Aufgrund der Funktions- und Nutzerbezogenheit von Landschaftsarchitektur und – kunst wirkt diese meist eher affirmativ; die in Kunst gegebenenfalls transportierten gesellschaftskritischen Aussagen, feine Ironie oder Provokation sind in der Freiraumgestaltung zwar denkbar, aber nicht das treibende Moment. Dieses ist das stimmige Gesamtensemble des zu gestaltenden Lebens- und Bewegungsraums, für den gestalterische Aussagen zu treffen sind. Es geht um Transformationen im Raum als Ergebnis eines kreativen Prozesses, inspiriert durch natürliche Phänomene. Hierbei erfolgt die Auseinandersetzung mit Themen wie Zeit und Raum, Vergänglichkeit, Wachstum, Natur/Kultur, Pflanzen, Farbe, Raumwirkung, Wahrnehmung, aber auch zum Beispiel mit geschichtlichen Spuren, Ideen und sozialer Relevanz. Assoziieren lassen sich auch Wandel, Umformen, Verändern, Prozess, Material, Licht, Beobachtung, Pause, Witterung, Tiere, Lebendigkeit, Wind, Wasser, Töne, Düfte, Geschmack, Aufenthalt, Draußen Sein, Begegnung, Spiel, Aneignung, Funktionslosigkeit, Nutzen, Verbindungen …
Keines dieser Werke entsteht und existiert kontextlos, quasi frei in Raum und Zeit oder losgelöst von gesellschaftlicher Prägung. Die räumliche und natürliche Gebundenheit der Freiräume und der an sie gestellten Aufgaben machen den Kontext zu einem Wesenszug ihrer Gestaltung. Er ist Material in und mit dem gearbeitet wird und das mit Interventionen transformiert wird – gerne zu etwas Schönem.
In diesem Prozess vermag ein Kunstwerk zu entstehen. Ob denn ein solches Werk als Kunstwerk erfahren wird, entscheidet sich letztlich in der Wahrnehmung der Betrachter.